Über die Gemeinde
Zahlen, Daten & Fakten
Größe: 87 km²
Bezirk: Wolfsberg
4 Ortschaften: Reichenfels, St. Peter, Sommerau, Weitenbach
Einwohner: 1.850 (Stand 01/2019)
Seehöhe: 809 m
Sehenswürdigkeiten: Pfarrkirche zum Hl. Jakobus, Aussichtspavillon am Guckofen, Ruine Reichenfels, Mariensäule, Kölzerquelle
Sagen & Legenden
Das Silberbergwerk in der Sommerau
Einst gab es in der Sommerau ein ergiebiges Silberbergwerk. Die Knappen waren wegen des Reichtums übermütig und verwendeten statt der hölzernen Kegel silberne und schoben mit Brotlaiben danach.
An Sonntagen gingen sie nicht in die Kirche, sondern saßen im Wirtshaus und spielten Karten und tranken Wein. Als sie einmal besonders viel gezecht hatten, kam ein armes Weiblein vorbei, das seine einzige Kuh auf die Weide treiben wollte. Die Knappen in ihrem Übermut umringten die Kuh und zogen ihr bei lebendigem Leib die Haut ab. Das Jammern der Frau aber beantworteten sie mit rohem Gelächter. Da ging die Frau zum Stolleneingang und nahm eine Handvoll Hirse aus ihrer Schürze und streute sie aus.Sie sprach: Die Knappen sollen für Frevel büßen und so soll das Bergwerk erst wieder Silber geben, wenn an dieser Stelle ein schwarzer Hahn dreimal kräht. Dann verschwand sie und wurde nie mehr gesehen.
Als die Knappen am nächsten Tag in den Stollen fuhren, war kein Silber mehr zu finden. Sie mussten die Sommerau verlassen und kamen in der Fremde im Elend um.
Die Sage vom Ende des Goldbergwerkes
Die reichen Goldvorkommen in der Sommerau machten nicht nur die Herrschaft Reichenfels wohlhabend, auch die Bergknappen hatten Anteil am großen Gewinn aus der Mine und sie verdienten sich so manchen schönen Batzen Geld, womit sie ein Leben in Saus und Braus führen konnten. Das machte sie übermütig und sie führten ein Leben in Saus und Braus. Nach einem Saufgelage trieben sie es besonders arg und schlugen dem Sohn einer armen Keuschlerin den Kopf ab und schoben mit ihm Kegel. Da kam das arme Weib und verwünschte die Knappen. Sie trug ein Maß Mohn auf die Alm, säte ihn dort in den Wind und sprach: Wenn so viele Jahre verflossen sind, wie ich Mohnkörner ausgesät habe, wird das Bergwerk erst wieder Gold hergeben. Und tatsächlich versiegte das Gold und die Knappen förderten nur mehr taubes Gestein. Dieser böse Fluch stieß die Knappen wieder in die Armut und einer nach dem anderen verließ die einst so reiche Gegend
Der Schatz zu Reichenfels
Beim Bauern vulgo Baumgartner, aus Langegg, war einst ein Knecht, der eines Tages, als alle Hausleute zur Kirche gegangen waren, zu Hause über die Wiesen und Felder wanderte und davon träumte, selbst Bauer zu sein. Unbemerkt war er dabei zur Ruine Reichenfels gekommen. Eine Stimme riss den Knecht aus seiner Versunkenheit. Erschrocken sah er sich um und erblickte ein kleines Männlein. Seine Äuglein sahen treuherzig auf den Knecht und plötzlich begann er zu reden: Du kannst dein Glück machen, wenn du vernünftig bist. Geh in den Keller der Ruine, dort wirst du eine Kiste mit Gold finden. Darauf sitzt ein Hund. Der Schatz gehört dir, wenn du beim Fortgehen, bis du den Gang erreicht hast, kein Wort sprichst. Noch ehe der Knecht das Gesagte so recht begriffen hatte, war das Männlein wieder verschwunden. Er überlegte nicht lange und suchte den Zugang zum Keller. Da entdeckte er eine Eisentür, welche er noch nie zuvor gesehen hatte. Er öffnete sie, stieg die dahinter liegende Treppe hinunter und sah tatsächlich eine Kiste, auf der ein großer Hund saß. Überglücklich wähnte sich der Knecht schon im Besitz des Schatzes. Aus seiner Tasche zog er ein Stück Brot, das er zufällig eingesteckt hatte und warf es dem Hund hin. Den Augenblick, als das Tier den Bissen gierig verschlang, benützte der Knecht die Gelegenheit, hob die Kiste auf und schleppte sie zur Treppe. Auf der letzten Stufe wähnte er sich schon im Besitz des Schatzes, vergaß er die Warnung des Zwerges und sprach zu sich: Mir g’hörts. Im selben Augenblick rutschte ihm die schwere Eisenkiste aus den Armen, polterte über die Stiege hinab. Kreischend schlug die Eisentüre, wie von Geisterhand geführt, zu. Nachdem er sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging er noch einmal in den Keller. Aber so viel er auch suchte, es war nicht die geringste Spur von der Kiste oder vom Hund zu finden. Als er den Bauersleuten von seinem Erlebnis erzählte, durchsuchten auch sie die Ruine. Aber auch sie fanden weder Hund noch Schatz. Er wartet noch immer darauf, dass er gehoben wird.
Das Zanggerkreuz
1480 nahmen die Türken auf ihrem Weg ins Lavanttal in Großprethal einen Bauern namens Sturmer gefangen, legten ihn in Ketten und fesselten ihn an den Schweif eines Pferdes. Der Gefangene, der hinter dem Ross herlaufen musste, betete zu Gott und den Heiligen um seine Befreiung. Als ihn seine Peiniger bereits bis zum Zanggergrund gebracht hatten, erblickte er von dort aus die Pfarrkirche der Stadt St. Leonhard. Da flehte der Bauer in seiner Verzweiflung zum heiligen Leonhard, dem Schutzpatron der Gefangenen und der Tiere. Er legte das Gelübde ab, eine eiserne Kette zu stiften, die die Kirche St. Leonhard dreimal umspannen sollte. Einige Zeit darauf kam der Bauer tatsächlich frei und kehrte in seine Heimat zurück. In Erfüllung des Gelübdes ließ er eine Kette schmieden, die dreimal die Leonhardikirche umfing.
Noch Jahrhunderte später sollen die Bauern des Sturmerhauses immer wieder zum Mesner von St. Leonhard gekommen sein, um ihn zu fragen, ob an der Kette etwas fehle. Und jedes Mal opferten sie fünf Groschen.
Am Zanggergrund wurde zum Gedenken an diese Begebenheit ein hölzernes Kreuz errichtet.
Das Ende des Goldgierigen
Der letzte bambergische Verpflegverwalter hieß Matthias Bienlein und wurde von einer unersättlichen Gier nach Gold getrieben. Er schloss daher mit dem Teufel einen Pakt und verschrieb ihm seine Seele, wenn sich künftig alles, was er berühre, in Gold verwandle. Der Höllenfürst ging auf diese Forderung ein, weil er wusste, dass ihm sein Opfer dadurch viel schneller verfallen würde. Er hielt den Vertrag so genau ein, dass sogar die Speisen, die Bienlein zu sich nehmen wollte, bei jeder noch so kleinen Berührung sofort zu Gold wurden. Da man Gold bekanntlich nicht essen kann, musste Bienlein verhungern und die Seele gehörte dem Teufel.